In New York gibt es viele Gebäude, durch welche die Stadt weltweit bekannt geworden ist. Von Wolkenkratzern wie dem Empire State Building, bis hin zu gotischen Appartementhäusern wie dem Dakota auf der Upper West Side. Den besonderen Reiz der Stadt machen jedoch die Gebäude aus, welche ein wenig… sagen wir „anders“ sind. Und man weiß nie wo man sie findet. Ihr könntet beispielsweise über einen 167 Meter hohen fensterlosen Betonklotz in Tribeca stolpern oder aber einem venezianischen Palast mitten im West Village.
AT&T Building
Dieser Teil der Lower Manhattan Skyline ist ein Architekturstück der Extreme. Zunächst einmal gibt es absolut keine Fenster. Die Fassade ist buchstäblich eine große Betonplatte. Der Architekt John Warnecke entwarf das Gebäude, das 1974 fertiggestellt wurde, um Telefonschalt-Technik unterzubringen. Außerdem hat es vermutlich die höchste Deckenhöhe in ganz New York City. Da das Bauwerk schwere technische Ausstattung beherbergt, beträgt die durchschnittliche Deckenhöhe 5,48 Meter. Auch heute noch wird das Hochhaus für Telekommunikations-Equipment genutzt, sowie teilweise als Datencenter. Das AT&T Building wird als eines der sichersten des ganzen Landes angesehen, es wurde entworfen, um einen nuklearen Fallout auch noch 2 nach der Explosion zu überstehen. Adresse: 33 Thomas St.
Newton Creek Wasseraufbereitungsanlage
Die beeindruckenden Silberkuppeln in Greenpoint, Brooklyn bilden die größte Abwasseraufbereitungsanlage in New York City. Die acht metallischen „Eier“ können fast 1,2 Milliarden Liter Abwasser pro Tag verarbeiten. Der 1967 errichtete Komplex, kann nach Vereinbarung sogar besichtigt werden, inklusive Besuch des Visitor Centers und einer Wanderung über einen Naturpfad entlang des stark verschmutzten Newton Creek. Doch dem noch nicht genug, werden die Silbereier nach Einbruch der Dunkelheit noch mit blauem Licht illuminiert. Adresse: 329 Greenpoint Ave., Brooklyn
New York Hall of Science (Flushing Meadows-Corona Park, Queens)
Das kurvenreiche New York Hall of Science Gebäude ist eines der wenigen verbliebenen Bauten der 1964er Weltausstellung. Dieses „fliesende“ eckenfreie Bauwerk besteht aus 5400 rechteckigen Feldern mit Splittern aus blauem Glas. Architekt Wallace K. Harrison (der auch das Metropolitan Opera House des Lincoln Centers bauen lies) wollte ein futuristisches Gebäude entwerfen, das die grenzenlose Natur des Raumes ausdrückt. Adresse: 47-01 111th St., Queens
Sylvan Terrace
Wer über diesen altertümlichen Häuserblock in Washington Heights stolpert, könnte fast meinen er befinde sich in einer Filmkulisse des alten New Yorks. Die Straße, welche ursprünglich als Anlieferungsweg für das 1765 erbaute Morris-Jumel Anwesen genutzt wurde, wurde im 19. Jahrhundert mit hölzernen Reihenhäusern gesäumt, welche auch heute noch dort stehen. Zwanzig identische Häuser mit braunen Verandas und grünen Fensterläden stehen dort entlang der Kopfsteinpflaster-Straße. Nachdem 1882 mit dem Bau der Gebäude begonnen wurde, erlagen sie in den 1960er-Jahren mehr und mehr dem Verfall. In den Siebzigern bekamen die Hausbesitzer Zuschüsse von der Stadt, um die Häuserfassaden zu reparieren und ihren ursprünglichen Glanz wiederherzustellen. Heute ist die Straße ein historischer District.
Zwar stehen die Eigenheime nicht oft zum Verkauf, doch wenn sie es tun erreichen die dreistöckigen Gebäude zumeist Preise von mehreren Millionen Dollar.
Berühmtheit gelangte die Sylvan Terrace unter anderem als Schauplatz der Serie Boardwalk Empire. Adresse: 1-20 Sylvan Terrace
Broken Angel
Broken Angel, eine architektonische Kuriosität gelegen in einer ruhigen Ecke von Bedford-Stuyvesant, ist zur Hälfte ein Kunstwerk und zur Hälfte ein Bauprojekt. Arthur Wood und seine Frau Cynthia kauften das Gebäude in den 80er Jahren und begannen damit künstlerische Anbauten hinzuzufügen, bis diese Sammlung aus verwinkelten Fragmenten aus Holz und Glas 10 Stockwerke erreichte. 2006 zerstörte ein Feuer einen Großteil des Gebildes und die Stadt erklärte es als nicht mehr sicher. Arthur und Cynthia gaben daraufhin bekannt, dass sie mit einem lokalen Unternehmer zusammenarbeiteten, um das Gebäude in eine Eigentumswohnung mit Künstlerbereich zu verwandeln, doch die Pläne wurden niemals Wirklichkeit.
Nach einem langen Kampf gegen den Krebs verstarb Cynthia 2010, seitdem lebt Arthur alleine in dem Gebäude, das weiterhin stark vom Abriss bedroht ist und es zu dem meistgefährdeten Gebäude in dieser Liste macht. Adresse: 4-8 Downing St., Brooklyn
TWA Flight Center
Wenn man sich einen Flughafen Terminal vorstellt, denkt man normalerweise an einen Betonkasten, der einem beim Durchqueren nicht weiter auffällt. Das macht diesen freistehenden Terminal des JFK Airports umso bizarrer. Das kurvenreiche Gebäude scheint selbst Flügel zu haben, das ähnlich einem Jet oder einem Vogel zum Flug abhebt. Der bekannte Architekt Eero Saarinen designte das Terminal, als man den Flughafen noch unter dem Namen Idlewild Airport kannte, für Trans World Airlines . Der Komplex wurde 1962 (ein Jahr nach Saarinens Tod), während des goldenen Flugreisezeitalters, eröffnet. 2001 wurde er, unter anderem aufgrund der finanziellen Fehlschläge der TWA, außer Betrieb genommen. Die Stadt erklärte 1994 sowohl das Innere als auch das Äußere des Gebäudes zu einem Wahrzeichen der Stadt, im September 2013 kamen Gerüchte auf der Hotelier Andre Balazs plane das Terminal in ein Standard Hotel zu verwandeln, um dem Flight Center neues Leben einzuhauchen.
Greenwich Locksmiths
Dieses freistehende Gebäude wurde mit den Jahren zu einer Institution des Greenwich Village. Greenwich Locksmith, das es seit mehr als 30 Jahren in der Nachbarschaft gibt und nur 11 Quadratmeter groß ist, steht klar im Schatten der größeren Unternehmen entlang der Seventh Avenue. Doch wenn man einen genaueren Blick riskiert, fällt einem das außergewöhnliche Dekor, der Hausfassade ins Auge, welches ganz und gar aus Schlüsseln besteht. Der Besitzer testete vor einigen Jahren verschiedene Designs und die Anwohner waren begeistert von dem Projekt. Er beschloss die gesamte Fassade aus einem Schlüssel-Kunstwerk zu gestalten und begann damit riesige Mengen von Schlüsseln von den hiesigen Schrotthändlern zu kaufen. Das letztendliche Produkt, bestehend aus tausenden Schlüsseln in einem skurril verwirbelten Design, benötigte volle zwei Jahre bis zur Fertigstellung. Adresse: 56 Seventh Ave.
Palazzo Chupi
Dieses pinke – von venezianischen Palazzos inspirierte Bauwerk – sorgte schon bei seinem Debüt im Jahr 2008 im West Village für Furore. Unnötig zu erwähnen, dass es in einer Nachbarschaft, welche besonders stolz ist auf ihre historischen braunen Sandsteinhäuser und ihre Kopfsteinpflasterstraßen, mehr als heraussticht. Der verantwortliche Architekt / Künstler Julian Schnabel behauptet er habe das Gebäude, welches auf einem früheren Pferdestall gebaut wurde, innerhalb von 15 Minuten entworfen. Die Veränderung des ursprünglich kräftig scheinenden Pinks in einen staubigen Rosen-Farbton, macht dieses eigenartige Gebäude nur noch sonderbarer. Adresse: 360 W 11th St.