New York Weblog


Meldungen

New York wird zur Stadt der Radfahrer

15.09.2011 - 14 Kommentare

Während das New Yorker Straßenbild zur Zeit noch von Verkehrsstaus und gelben Taxis geprägt wird, könnten in Zukunft immer mehr Radfahrer auf den Avenues des Big Apple zu sehen sein.
Die New Yorker Verwaltung unter Leitung von Bürgermeister Michael Bloomberg suchte in den vergangenen Wochen nach einem Bike-Share Anbieter, der irgendwann nach Mitte 2012 mit 600 Fahrradverleih-Station mit 10.000 Fahrrädern die New Yorker Bürger mit passenden Zweirädern versorgen soll.

Zwar wurde am gestrigen Mittwoch mit Alta Bicycle Share der Gewinner der Ausschreibung bekanntgegeben, doch noch sind einige Details zu klären. Beispielsweise müssen Fragen zur Preisstruktur und die genau Position der einzelnen Verleihstationen geklärt werden. Voraussichtlich wird das Fahrradverleih-Programm den Kunden zwei Arten von Mitgliedschaften anbieten: eine nur kurze Zeit gültige Mitgliedschaft und eine Langzeit-Mitgliedschaft. Diese Langzeitmitgliedschaft wird eine unbegrenzte Anzahl von Fahrten beinhalten mit einer Länge von bis zu 45 Minuten. Trips die länger dauern sind für einen kostenpflichtigen Aufpreis möglich.
Eine Einjahresmitgliedschaft wird ca. 100 Dollar oder weniger kosten.

Die Verleihstationen sollen in Manhattan südlich der 79. Straße angesiedelt werden, sowie in ausgesuchten Teilem von Brooklyn und evtl. anderen New Yorker Gegenden.
Die New Yorker Verwaltung hat unterdessen eine interaktive Karte im Internet veröffentlicht, auf der die Bürger ihre Vorschläge zur Lage der einzelnen Fahrradstationen einreichen können. Auch Bürgermeister Bloomberg selbst hat einen Standort nahe der City Hall vorgeschlagen.
Die Fahrräder selbst sind allerdings nicht dazu geeignet durch die Häuserschluchten zu düsen. Sie sind relativ schwer und haben nur 3 Gänge, so soll das Unfallrisiko gemindert werden.

Noch ungeklärt ist eine weitere nicht unwichtige Frage: Da das Fahrradverleih-Programm nicht aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden soll, ist man momentan noch auf der Suche nach privaten Sponsoren, die die 50 Millionen Dollar teuren Investitionen schultern sollen. Insgesamt sollen es jedoch nicht mehr als 4 Sponsoren werden auf die die Last verteilt werden soll. Auf der anderen Seite wollen die Verantwortlichen es jedoch auch vermeiden, dass die Drahtesel zu fahrenden Litfaßsäulen werden, auf denen in großen Lettern die Logos der Sponsoren prangen. Sollte der Gewinner der Ausschreibung Alta Bicycle Share in Zukunft irgendeinen Gewinn erzielen, so muss er diesen außerdem mit der Stadt New York teilen.

Während der Amtszeit von Bürgermeister Bloomberg haben sich die Straßen von New York stark gewandelt: Immer mehr Gebiete der Stadt wurden fußgänger- und fahrradfahrerfreundlich gestaltet. Neben der Umwandlung des Times Squares zur Fußgängerzone, wurden auch 250 Meilen neuer Fahrradwege eingerichtet.

14 Kommentare zu “New York wird zur Stadt der Radfahrer”

  • Habe bei meinem letzten New York Aufenthalt (3 Monate, bin Anfang August zurückgekehrt) auch die Erfahrung gemacht, dass mehr Fahrradfahrer unterwegs sind. Aber vielleicht lag es auch einfach nur an dem traumhaften Wetter 😉

  • Awayandstay sagt:

    Ich komme eher aus der „Fußgängerfraktion“ – erkunde NY also lieber zu Fuß als mit dem Fahrrad, wobei dies ja auch nicht verkehrt ist. Ich finde aber das man zu Fuß einfach „flexibler“ unterwegs ist.

  • Hugo sagt:

    Ich würde mich das nicht trauen, glaub ich. Mir ist ja meine relativ kleine Stadt schon zu viel. In New York hätte ich die ganze Zeit Angst, dass bei der Hektik jemand in mich rein fährt wegen übersehen. Aber man kommt sicher besser durch, wenn man zwischen Fußweg und Straße bei Ampeln wechseln kann 😉

  • Sandra sagt:

    Gute Entscheidung. In NY kommt man ob des starken Verkehrsaufkommens auf die normalen Alltagsdistanzen doch eh immer noch am besten mit einem Rad durch die Gegend, da macht ein umfangreicher Verleihservice doch einiges an Sinn. Die Luft wird es der Stadt sicher auch danken.

  • RichieReise sagt:

    Das ist auf jeden Fall eine großartige Entwicklung für New York. Wer schon mal die Fahrräder von der deutschen Bahn in der Großstadt benutzt hat, erkennt die Vorteile sofort. New York eignet sich dafür einfach ideal. Es sind ja jetzt schon viele Leute mit Fixies unterwegs.

  • monica sagt:

    Stimmt, in Städten steigen immer mehr Leute aufs Fahrrad um. Und man ist tatsächlich schneller als mit Auto oder Tram, wenn mans gewitzt anstellt. Aber jetzt wo die Temperaturen sinken nimmt die Zahl auch schon wieder ab 🙁

  • Andreas sagt:

    Hm, das mit den Jahreszeiten ist ein guter Punkt. Ist sicher ein Angebot, dass eher im Frühjahr bis Herbst genutzt werden wird, im Winter ist Fahrrad fahren einfach nicht so toll, und auch in NYC kann’s schonmal bisschen ungemütlich werden.

  • Palermo sagt:

    ich kann es immer gar nicht fassen, wenn ich die Radfahrer durch die ewigen Automassen wühlen sehe. Es ist sowas von gefährlich auf den unübersichtlichen Straßen auf zwei Rädern ungeschützt von A nach B zu daddeln! Natürlich der Umwelt zur Liebe sehr zu empfehlen!

  • Patrick sagt:

    Was soll daran gefährlicher sein, als das selbe im Auto oder als Fußgänger zu tun? Also das ist nun gar kein Argument. Verkehr ist immer gefährlich, deshalb gibt es ja strenge Regeln und Vorschriften, an die man sich auch halten sollte.

    Ich begrüße die Aktion jedenfalls.

  • Erwin sagt:

    Ich war zwar noch nie in N.Y., dennoch begrüße ich die Aktion des Bürgermeisters sehr. Fahrradfahren hält einen fit und der Umwelt tut es auch gut. Meines Erachtens macht Herr Bloomberg alles Richtig. Das sollten sich einige Orte in Deutschland ein Beispiel daran nehmen. Ach und weil hier gerade die Rede um die Jahreszeiten geht…schon mal was von Mitfahrgelgenheit gehört?

  • Steph sagt:

    NY ist einfach eine wunderschöne Stadt und sie mit dem Fahrrad zu genießen ist wirklich traumhaft =D Bei meinem letzten Aufenthalt dort (vor 1 Jahr) konnte ich es auch sehr genießen mit dem Fahrrad dort eher unterwegs zu sein, als zu Fuß. Ein Traum!

  • Juergen sagt:

    Ich bin auch leidenschaftlicher Radfahrer und New York Fan. Beides miteinander zu kombinieren stelle ich mir jedoch schwierig vor. Sicherlich gibt es auch in NY schöne Strecken, aber man stelle sich nur mal vor, dass plötzlich viel mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit kommen würden. Ich denke, dass würde das Verkehrsproblem ehr noch verschärfen

  • Sarah Braun sagt:

    Derartige Aktionen schätze ich immer hoch. Ich halte mich für ziemlich umweltbewusst, da ich immer versuche, darauf zu achten, möglichst ökonomisch zu leben. Das bedeutet aber nicht, dass man die Selbsquälerei wählen muss, nur so viel, dass man seine Sachen ein bisschen bewusster erledigt. Wenn man zur Arbeit oder eben an die Uni muss, kann man satt dem Auto oder der öffelntlichen Verkehrsmittel einfach das Fahrrad wählen. Das hat gleich zwei Vorteile. Zum einen hilft es gegen Luftverschmtzung und zum anderen kann man auch Treibstoff oder Strom sparen. Der beussten Energieverwendung hilft auch, wenn man bedenkt, wie man seine eigenen Ausgaben senken kann. Daher gebe ich hier einen Link an, mit dessen Hilfe die Gaskosten verglichen werden können. Ich bin überzeugt, wenn jeder nur von seiner Seite tut, was er für ein ökonomisches Leben tun kann, sind wir schon voran. Damit sind wir eigentlich der Erde schuldig.

  • Egon sagt:

    Das ist eine tolle Idee mit dem Fahrradverleih. Ich kann mir vorstellen, dass das gut angenommen wird. Ich war einmal in New York und war erschrocken wie voll die Straßen zu Rush Our sind. Da kann man das mit ein paar Fahrrädern doch ganz gut entzerren. Ich würde da auf jeden Fall mitmachen.


Kommentare




-